Sicher berühren und massieren in fünf Schritten
von Tobias Frank
Wer freut sich nicht über eine schöne Berührung? Doch leider sind viele Menschen unsicher, wenn es um Massage oder Berührung geht. Das erlebe ich in meinen Thai Yoga Workshops und Ausbildungen immer wieder. In diesem Artikel möchte ich Dir fünf Schritte zeigen, mit denen Du Deine Angst vor Berührung loslassen kannst.
1. Kein Stress
Der erste potenzielle Stressfaktor ist Deine Unsicherheit selbst. Du spürst vielleicht, dass Du ein klein wenig nervös bist. Kein Problem – Angst ist per se nichts Schlechtes. Sie hat immer auch eine positive Absicht und meistens will sie Dich nur schützen. Also hör auf gegen Deine Angst zu kämpfen, sondern akzeptiere einfach, dass sie da ist – ohne sie wegmachen zu wollen. Atme einfach tief durch und lass Deine Angst und Nervosität da sein. Angst zu haben ist menschlich. Du musst nicht perfekt sein.
2. Raus aus dem Kopf
Die Angst davor, jemand anders zu berühren entsteht im Kopf. Sie beruht auf einem Missverständnis darüber, was Berührung eigentlich ist. In meinem Artikel „Sieben Irrtümer über Berührung“ habe ich beschrieben, dass die Kategorien von Richtig und Falsch, die wir in der Schule im Mathematik-Unterricht beigebracht bekommen, für Berührung nur begrenzt anzuwenden sind. Es kann hundert unterschiedliche Arten zu berühren geben und jede von Ihnen kann sich gut und richtig anfühlen. In dem Moment, in dem es Dir gelingt, Deinen Kopf auszuschalten und auf die Stimme Deines Herzens zu hören, wird die Berührung fließen.
3. Rein in den Körper
Wenn Gedanken da sind, die Dich stressen, bringt es nichts, Dich dafür zu verurteilen (siehe Punkt eins). Du kannst Deinen Verstand nicht mit Hilfe Deines Verstandes zur Ruhe bringen. Hör damit auf und beginne stattdessen Deines Körper zu spüren und Deinen Atem zu spüren. Yoga und Meditation sind wunderbare Praktiken, um Dich raus aus dem Kopf und rein in den Körper zu bringen. Du hast schon probiert zu meditieren, aber es fällt Dir schwer? Kein Problem. In meinem Artikel „In 15 Minuten raus dem Kopf“ habe ich einige wirkungsvolle Techniken zusammengestellt, die Dir den Einstieg leicht machen und eine spürbare Wirkung haben – auch wenn Du Meditations-Anfänger bist.
4. Richte Dich auf das aus, was Du willst
Stress und Angst sind im Grunde genommen eine Ansammlung negativer Gedanken und Energie. Sie ziehen Dich runter, weil sie Dir genau die Ergebnisse bringen, die Du nicht willst. Ein einfacher Trick der negativen Gedankenspirale zu entfliehen ist es, Dir bildhaft vorzustellen, was Du Deinem Partner schenken möchtest: Leichtigkeit, Liebe, Entspannung, Freude oder was auch immer. Solch eine Visualisierung ist ein kraftvolles Mittel, Dich dabei zu unterstützen, einem anderen Menschen etwas Gutes zu tun. Sie entspannt Deinen eigenen Körper und Geist und macht es Dir einfacher, dass zu schenken, was Du eigentlich möchtest – anstatt Dich von Deiner Nervosität und Deinen Ängsten aus dem Konzept bringen zu lassen.
5. Dem anderen dienen
Letztlich ist es Dein eigenes Ego, was Dir den ganzen Stress bereitet: Vergleiche, Erwartungen oder Selbstvorwürfe – all das ist überflüssig und stört Dich nur beim Berühren. Ein kraftvolles Mittel, was mir persönlich hilft, ist es mich daran zu erinnern, dass es im Grunde gar nicht um mich geht. Es geht um den anderen Menschen. Und ich treffe die bewusste Entscheidung diesem Menschen zu dienen. Wenn ich mich daran erinnere, dass ich lediglich das Werkzeug bin, entspannt mich das. Denn ich muss nichts leisten, sondern mich lediglich leiten lassen.
Über Tobias Frank
Tobias ist ein anerkannter Experte in der Kunst Loszulassen. Er ist Gründer von Thai Yoga und Vorstandsvorsitzender des Netzwerk Berührung e.V. Als Lehrer für Thai Yoga vermittelt er seinen Schülern, Yoga passiv zu genießen – in Rahmen von Workshops, Ausbildungen und Einzelsessions. Sein Unterricht zeichnet sich durch Klarheit, Authentizität, Humor und Tiefe aus. Gleichzeitig lädt er Menschen ein, ihrer Intuition zu vertrauen und sich wirklich zu spüren. Mehr Infos auf www.thaiyoga.de